... für die Kinder
Kinder wachsen immer seltener in religiös geprägten Familien auf. So bietet die Verlagerung eines Teils der Konfirmandenzeit in die 3. Klasse die Chance, biblische Geschichten, christliche Rituale und Feste schon früher kennenzulernen und mitzuerleben als erst mit 13 Jahren.
Entwicklungspsychologisch betrachtet sind Kinder im Alter von 8 Jahren in der Regel in einer sehr stabilen Phase. Sie zeigen große Bereitschaft, sich auf vieles Neue einzulassen. In diesem Alter sind Kinder offen und neugierig, stellen Fragen über »Gott und die Welt« und können sich schon über einen längeren Zeitraum und intensiver mit einer Frage beschäftigen. Sie können ebenso schon gut Emotionen ausdrücken und es ist ihnen möglich, sich in andere hineinzuversetzen. Diese Eigenschaften ermöglichen es ihnen auch, ganz in Geschichten einzutauchen, mit den Protagonisten zu bangen, zu leiden und sich zu freuen. Biblische Erzählungen nehmen Kinder dieses Alters daher auch mit großer Aufnahmebereitschaft auf.
Zudem fällt es Kindern dieser Altersgruppe nicht schwer, eine eigene Meinung oder eigene Ideen selbstbewusst einzubringen; sie lassen sich aber ebenso offen auf die Vorschläge anderer ein. Sie schließen sich gerne mit Gleichaltrigen in Gruppen zusammen. Durch Spiele am Anfang kann der Gruppenzusammenhalt gestärkt werden und jedes Kind kann seinen Platz finden.
Ein wichtiges Ziel ist, dass den Kindern mit Konfi 3 die Möglichkeit eröffnet wird, die Glaubensgeschichten der Bibel mit der eigenen Lebenswirklichkeit zu verknüpfen. Sie können in dieser Zeit die Chance nutzen, für sich herauszufinden, welche Bedeutung der christliche Glaube für sie haben kann und ausprobieren, ob sie beginnen, sich darin heimisch zu fühlen.
Zugleich kann ihnen – je nach religiöser Sozialisation – eine Kontaktaufnahme oder eine Vertiefung der Beziehung zu der Gemeinde angeboten werden z.B. durch Besuche im Familiengottesdienst, Einladung oder Beteiligung bei Gemeindefesten, Freizeiten etc.
... für die Familie
Wenn im Folgenden von »Familie« die Rede ist, dann ist die Vielzahl von verschiedenen Familienkonstellationen immer mitgedacht. Mit jeder Familienform sind andere Herausforderungen verbunden, die es im Kontext der Arbeit mit Konfi 3-Kindern zu berücksichtigen gilt.
Grundschulkinder unternehmen gerne etwas mit ihren Müttern und Vätern zusammen, und umgekehrt haben Eltern von Grundschulkindern in der Regel ein Interesse daran, die außerschulischen Aktivitäten ihrer Kinder zu unterstützen. So sind sie für ein religiöses Bildungsangebot ihrer Kinder leichter ansprechbar als Eltern pubertierender Jugendlicher (und umgekehrt!).
Deshalb ist bei vorliegendem Konzept die Einbindung der Eltern mitgedacht, je nach Kapazitäten und Möglichkeiten der Väter und Mütter. Neben einem − den ganzen Kurs begleitenden Leitungsteam − können Mütter oder Väter, die das Interesse und die Zeit haben, auch einzelne Gruppenstunden mit vorbereiten und durchführen. Eltern, die sich eine Mitarbeit im Leitungsteam oder in einzelnen Gruppenstunden nicht vorstellen können, haben aber z.B. die Möglichkeit, sich an der Essensvorbereitung für ein (Abend-)Essen zu beteiligen. Zum Abendessen sind die Eltern und Geschwisterkinder mit eingeladen. So lernen sich die Eltern auch untereinander kennen, und ganz praktisch fällt die Essenszubereitung an diesem Abend für die einzelnen Familien zu Hause weg.
Auf diese Weise nehmen die Eltern an den Aktivitäten der Kinder teil und die Kinder haben die Gelegenheit, die Eltern unmittelbar an ihren Erlebnissen teilhaben zu lassen.
Nicht zuletzt werden Glaubensfragen so in die ganze Familie hineingetragen und können Anlass zum Weiterdenken zu Hause geben.
... für die Gemeinde
Sowohl für die Konfi 3-Gruppe und ihre Eltern als auch für die Gemeinde ist es wichtig, dass sie sich gegenseitig wahrnehmen. So ist es sinnvoll, dass die Kinder und ihre Eltern zu Beginn des Kurses in einen Familiengottesdienst eingeladen werden, in dem sie begrüßt werden. Ebenso sollten die Kinder immer einmal wieder die Möglichkeit haben, im Gottesdienst mitzuwirken, indem sie z.B. ihre Lieblingslieder aus dem Konfi 3-Kurs im Gottesdienst singen oder Dinge, die sie gestaltet haben, vorstellen. Auch können die Kinder zu anderen Gemeindeaktivitäten eingeladen und daran beteiligt werden (z.B. Gemeindefest).
Da dieser Konfi 3-Kurs ausdrücklich nicht auf die Taufe der ungetauften Kinder hinausläuft, können die Kinder am Ende ihres Kurses im Rahmen eines Abschlussgottesdienstes mit einem Segen verabschiedet werden.